Einleitung
Mittlerweile ist die Auswahl beim Raspberry PI so groß geworden, dass es gar nicht mehr so einfach ist, das richtige Gerät und dazu passendes Zubehör auszuwählen. Bei der Installation des Betriebssystems gibt es ebenso viele Alternativen. Dieses Tutorial gibt einen groben Überblick über Notwendiges und Wissenswertes.
Das richtige Gerät und passendes Zubehör
Welches Modell sollte man kaufen und welches Zubehör wird benötigt?
Wenn man eine Neuanschaffung plant, sollte man auf jeden Fall den Raspberry PI 2 kaufen. Er hat keine Nachteile gegenüber den Vorversionen und der Preis ist nur minimal höher. Hier eine Liste mit notwendigem und nützlichem Zubehör.
Noch ein Hinweis für alle Schnäppchenjäger: Beim Netzteil, der microSD-Karte und dem WLAN-Adapter sollte man nicht unnötig sparen. 1,50€ Netzteile mit 500mA, billige WLAN-Adapter und schlechte microSD-Karten können später zu Abstürzen (Kernel Panic), einer instabilen WLAN-Verbindung aufgrund von Unterversorgung oder bei billigen WLAN-Karten zu Treiberproblemen führen.
Abbildung | Bezeichnung | Preis (ca.) | Benötigt |
---|---|---|---|
Raspberry PI 2 | Ja | ||
Micro USB Netzteil | Ja | ||
Micro SD Karte + Adapter | Ja | ||
Edimax AC-600 | Optional | ||
HDMI Kabel | Optional | ||
Günstiges Gehäuse | Optional | ||
Fernbedienung | Optional | ||
Funk-Tastatur mit Touchpad | Optional |
Eine umfangreichere Zubehörliste mit sehr vielen Kleinteilen gibt es hier.
Modellübersicht
Den Raspberry PI gibt es in verschiedenen Ausführungen. Folgende Tabelle enthält die verschiedenen Modelle und jeweiligen Unterschiede.
Abmessungen | 93mm x 63,5mm x 17mm | 93 mm x 63,5 mm x 20 mm (Länge x Breite + Höhe) | ||
SoC | Broadcom BCM2835 | Broadcom BCM2836 | ||
CPU | ARM1176JZF-S (700MHz, 1 Kern) | ARM Cortex-A7 (900MHz, 4 Kerne) | ||
GPU | Broadcom Dual Core VideoCore IV, OpenGL-ES 1.1/2.0, Full HD 1080p60 | |||
SDRAM | 256MB | 512MB | 1024MB | |
USB 2.0 Anschlüsse | 1 | 2 | 4 | |
Video | Composite Video / HDMI | |||
Audio | HDMI, 3,5mm Klinkenstecker (analog) | |||
Speicher | SD | microSD | ||
Netzwerk | - | 10/100-MBit-Ethernet | ||
Schnittstellen | ||||
Pins | 26 | 40 | ||
GPIO-Pins | 17 | 26 | ||
Verbrauch | 2,5 W | 3,5W | 2,5 - 3W | max. 4W |
Stromanschluss | Micro USB |
Einsatzmöglichkeiten und Performance
Hier eine tabellarsche Übersicht, wozu man den Raspberry PI alles verwenden kann und was meist aus Performanegründen nicht funktioniert.
Verwendungszweck | Geeignet | Bemerkung |
---|---|---|
HTPC / Full HD | Ja | Full HD problemlos möglich, 3D funktioniert nicht |
Karaoke | Nein | Es wird noch daran gearbeitet, Performous um eine Raspberry PI unterstützung zu ergänzen |
Webserver | Ja | Installation auf einer Festplatte wird empfohlen |
Git-Server | Ja | Installation auf einer Festplatte wird empfohlen |
Seafile (eigene Dropbox) | Ja | Installation auf einer Festplatte wird empfohlen |
TV-Server | Nein |
Leistung nicht ausreichend, nicht ausreichend Schnittstellen |
NAS | Bedingt | Leistung nur für geringe Ansprüche ausreichend (Bandbreite < 10MB/s) |
Downloads / Web-Client | Ja | Auch ohne Anschluss eines Monitors nutzbar, daher für Downloads etc. geeignet |
Installation des Betriebssystems
Für den Raspberry PI 2 gibt es viele verschiedene Betriebssysteme. Hier ein kurzer Überblick der wichtigsten Systeme:
Glücklicherweise muss man sich nicht für eines der Betriebssysteme entscheiden und damit für immer leben. Auch ohne zweite microSD-Karte ist es über einen so genannten Bootloader möglich, mehrere Betriebssysteme parallel zu installieren und dann während dem Bootvorgang zu entscheiden, welches Betriebssystem man nutzen möchte.
Video
Bootloader Berryboot auf die microSD-Karte kopieren
In diesem Tutorial wird der Bootloader Berryboot verwendet. Vorteil gegenüber anderen Bootloadern ist, dass man viele Betriebssysteme ganz einfach per Klick hinzufügen und automatisch aus dem Internet herunterladen lassen kann. Zusätzlich ist es ebenfalls möglich, Betriebssysteme auf einer externen USB-Festplatte zu installieren. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn man plant, eine Datenbank (z.B. MySQL) oder ähnliche Schreibintensive Anwendungen zu installieren, um die SD-Karte zu schonen.
Um den Bootloader zu installieren geht man wie folgt vor:
1. SD Formatter (für Windows und Mac verfügbar) herunterladen und installieren
2. microSD Karte formatieren
3. Berryboot (PI Version beachten!) herunterladen und ins Hauptverzeichnis der microSD-Karte entpacken
4. Berryboot starten
Danach die SD Karte in den Raspberry PI einstecken, ein Netzwerkkabel oder den WLAN-Adapter anschließen (Internetverbindung ist erforderlich) und das System starten. Nach kurzer Zeit wird von einer grafischen Oberfläche begrüßt, in der man eine Konfiguration der Sprache sowie der Netzwerkeinstellungen vornehmen kann. Ebenfalls kann man über diese Oberfläche verschiedene Betriebssysteme auswählen, welche automatisch aus dem Internet herunter geladen und installiert werden.
Es muss logischerweise mindestens ein Betriebssystem installiert werden. Sinnvoll für den Anfang sind vor allem folgende Betriebssysteme:
- Raspian: geeignet für Internet, kleinere Office-Zwecke, aber auch als Web-, Git- oder Downloadserver
- OpenElec: Geeignet als HTPC / Mediacenter zum Abspielen von Videos, Musik und anzeigen von Bildern
- RetroPie: Spielekonsolen-Emulator