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UltraHD für unter 100 Euro - Odroid-C2 mit 4K Unterstützung im Kurztest

Schlagwörter: Kodi, HTPC, 4K, UltraHD, Odroid, Hardkernel

UltraHD für unter 100 Euro - Odroid-C2 mit 4K Unterstützung im Kurztest

Einleitung

UltraHD Hardware ist im Allgemeinen teuer. Insbesondere, da "echtes" 4K der Hardware alles abverlangt. Dabei ist nicht nur die Videocodierung entscheidend, sondern auch die Unterstützung der HD Tonformate. Für unter 100 Euro stellt der Odroid-C2 von Hardkernel eine kostengünstige Option dar.

Hardware

Der ODROID-C2 ist mit einem 64-bit 2 GHz QuadCore-Prozessor, einer ARM Mali 450 Grafik mit 3 Kernen und 2 GB DDR3 RAM ausgestattet. Die Maße sind identisch zum Vorgänger ODROID-C1+, vorhandenes Zubehör kann also weiter genutzt werden.

Einkaufsliste

Folgende Liste enthält Hardware, die benötigt wird oder nützlich ist.

Abbildung Bezeichnung Preis (ca.) Benötigt

Odroid-C2 Ja
Micro USB Netzteil Ja
Micro SD Karte + Adapter Ja
Edimax AC-600 Optional
HDMI Kabel Optional
Gehäuse Optional
Fernbedienung Optional
Funk-Tastatur mit Touchpad Optional

Änderungen zum Vorgänger ODROID-C1:

  • 4K Unterstützung
  • Stromversorgung über Micro-USB
  • Verdopplung des Arbeitsspeichers
  • Verbesserte Grafik
  • 2,0 GHz statt 1,5 GHz
  • eMMC-Version 5.0

Hardware-Details:

  • Prozessor: Amlogic S905 SoC Cortex A53 (ARM v8), 64-bit, 2 GHz, QuadCore
  • Grafik: Mali-450 MP3 GPU, 700 MHz (OpenGL ES 2.0/1.1)
  • Arbeitsspeicher: 2 GB DDR3 RAM, 912 MHz
  • Stromversorgung: 5 V-/2 A (Micro-USB-Buchse oder wahlweise Hohlbuchse 2,5/0,8 mm, + innen)
  • Videoausgang: HDMI 2.0 (CEC-fähig), max. 4K mit 60 FPS
  • Videodebeschleunigung: H.265 mit 60 FPS, H.264 mit 30 FPS
  • Anschlüsse: 4x USB 2.0, Micro-USB OTG, Gigabit-LAN, HDMI, Audio I2S Interface, IR-Empfänger
  • Kartenslots: MicroSD, eMMC 5.0
  • GPIO: 40+7-Pin (GPIO, UART, I2C, I2S, ADC)
  • Gewicht: 40 g
  • Maße: 86x56 mm

Kurztest

Installation

Die Installation des Betriebssystems geht leicht von der Hand. Die übliche Vorgehensweise ein System-Image herunterzuladen und über Win32 Diskimager bzw. dd auf eine SD-Karte zu kopieren, funktioniert wie erwartet.

Folgende Betriebssysteme stehen zur Verfügung:

Hinweis: Die aktuellste LibreELEC (alpha) bringt einige neue Features mit sich, macht aber unter Umständen Probleme beim Abspielen von Videos / Audio. In diesem Fall sollte die stabile Version verwendet werden.

Video / Audio abspielen

Hier findet sich die klare Stärke des Geräts. Der Odroid spielt tadellos alle Videos ab, ohne ins Schwitzen zu geraten. Auch die 4K 10bit HEVC kodierten Videos , bei denen selbst ein aktueller Intel NUC mit Core i5 und Iris Graphics nur eine ruckelnde Darstellung ermöglicht, stellen kein Problem dar. Kein Ruckeln oder Stocken, auch nicht bei Filmen in voller Länge.

Im Test wurden diese kostenlosen Beispiel-Videos (4K 10bit HEVC) verwendet.

Auch in puncto Audio weiß der Odroid-C2 zu beeindrucken. DTS mit passthrough funktioniert ebenso einfach wie die Wiedergabe von gewöhnlichem Stereo Material.

Folgende Listen geben einen kurzen Überblick über die von vielen kleineren Systemen nicht unterstützten Video- und Tonformate in LibreELEC:

Video

Funktioniert:

  • 2160p mit 50/60Hz
  • 8/10-bit 720p/1080p/2160p HEVC
  • Deinterlaced mpeg2/H264

Funktioniert (noch) NICHT:

  • HDR
  • 1080/2160p VP9
  • H264 HiP10 (Anime)

Audio

Funktioniert:

  • Passthrough AC3/DD/DTS 5.1 (Lossy)
  • Passthrough Dolby True HD 5.1 and 7.1 / ATMOS (Lossless)
  • Passthrough DTS-HD MA/HRA 5.1 and 7.1 (Lossless)
  • Passthrough DTS 96/24

Funktioniert (noch) NICHT:

  • HDMI PCM 5.1 / 7.1
  • EAC3 / DD+

Netzwerk

Dank des Gigabit-Netzwerk-Anschlusses funktioniert die Übertragung von Daten über das Netzwerk sehr schnell. Bei gleichzeitig hoher Last durch 4K-Videos und anhaltendem Netzwerkverkehr kommt es kleinen Schwankungen, aber nie so, dass Video oder Netzwerkverkehr beeinträchtigt werden.

WLAN ist leider nicht integriert, kann aber leicht über einen USB-Adapter nachgerüstet werden (siehe oben).

Bedienung

Durch vollständige CEC Unterstützung kann der Odroid-C2 über die Fernbedienung des Fernsehers gesteuert werden, ohne dass eine zusätziche Fernbedienung benötigt wird. Die meisten Fernseher unterstützen diese Technologie, wahlweise kann das Gerät mit einer eigenen Fernbedienung über Infrarot gesteuert werden. Dennoch hat sich in der Praxis eine Mini-Funk-Tastatur wie die Logitech K400 Plus als sehr nützlich erwiesen, um z.B. Suchbegriffe einzugeben oder im Internet zu surfen.

Stromverbrauch

Selbst unter Last blieb der Odroid C2 unter 2 Watt. Somit ist er auch z.B. als stromsparender Mini-Homeserver geeignet.

Die Community und Vergleich zum Raspberry PI

Die Community für den Odroid C2 wächst. Viele Nutzer reizt besonders der Geschwindigkeitsvorteil durch bessere Hardware. Für den Odroid C2 gibt es noch nicht viele Linux Derivate, dennoch sind wesentliche Distributionen für Kodi oder einen Mini-Homeserver vorhanden. Anleitungen und Unterstützung hingegen sind meist auf englisch und verglichen mit dem Rasperry PI eher spärlich.

Fazit

Für unter 100 Euro erhält man einen vollwertigen 4K Mini PC, der definitiv Spaß macht. Insbesondere für 4K Videos ist das Gerät optimal geeignet. Trotz der vergleichsweise kleinen Community und wenigen deutschen Anleitungen eine echte Alternative zum Raspberry PI und somit eine klare Kaufempfehlung. Das Gerät ist ein MUSS für Besitzer eines 4K Fernsehgeräts.